Erfahrung mit ZWO ASI294MC Pro Kamera mit SkyWatcher Explorer-250PDS Newton Teil 1/2

Erfahrung mit ZWO ASI294MC Pro Kamera mit SkyWatcher Explorer-250PDS Newton


Lieber Herr Kloss,
 
ich konnte in den letzten Wochen mit meiner neuen ASI294 erste Gehversuche unternehmen und bin sehr begeistert. Die Kamera ist einfach zu bedienen und macht, was sie soll. Sie ist extrem lichtempfindlich, man sieht Deep-Sky-Objekte tatsächlich nach wenigen Sekunden Belichtungszeit, selbst lichtschwache Galaxien.
 
Ich steuere inzwischen meine komplettes Teleskop wifi mit meinem iPad über einen ASI-Air-Adapter, hier kann ich nicht nur meine ASI294 als Main-Camera ansteuern, sondern auch meine ASI120 als Autoguide-Kamera, die ich letztes Jahr bei Ihnen gekauft und am Sucher montiert habe. Außerdem kann ich meine EQ6-Montierung ansteuern, es gibt dort im Menü eine Bibliothek mit einigen Objekten und eine Plate-Solve-Option zum automatischen Erkennen des Sternenhintergrunds, dann ist nach einer Synchronisation das Objekt wirklich im Zentrum der Kameraoptik - extrem komfortabel. Toll ist bei der ASI-Air auch eine Autostretchfunktion, man hat sofort ein tolles farbiges Einzelbild, das man auf dem Tablet abspeichern kann, falls man sich als Anfänger nicht immer mit dem Stacken der Fits-Dateien rumschlagen möchte.
 
Meistens habe ich die Kamera auf -10° oder -15° C runtergekühlt,  hier ist das Dunkelstromrauschen laut Hersteller bereits sehr gering. Dabei sollte man beachten, dass die Kühlleistung nicht zu weit hoch geregelt wird - am besten nicht mehr als 60%.
 
Ich habe viel herumexperimentiert mit Gain und Belichtungszeit. Bei Astrobin herrschen ja unterschiedliche Meinungen hierzu. Man kann mit der Kamera tatsächlich mit relativ kurzen Belichtungszeiten (10-20 s) bei hoher Gain (300 oder mehr) arbeiten, viele Aufnahmen anfertigen und stacken und erhält ganz gute Ergebnisse. Allerdings glaube ich, dass es für mehr physikalische Information sinnvoll ist, länger zu belichten und die Gain niedriger zu stellen. Dann gestaltet sich auch die anschließende Bildbearbeitung, das Stretching des Histogramms deutlich einfacher. Ich glaube, dass die Kamera bei Unity Gain (120) und 2-5 Minuten Belichtungszeit ihr volles Potenzial ausschöpft.
Für gute Bilder sollte man aber auch immer ein paar Darks anfertigen, denn sonst sieht man evtl. oben rechts ein Verstärkerglühen. 
Dazu muss man sagen, dass ich immer den Astronomik-Nebelfilter CLSCCD 2-Zoll von Ihnen verwende (für IR-Cut und Streulichtunterdrückung), danach kommt noch der Baader-Komakorrektor sowie die beiden Abstandsadapter, so dass man eine Entfernung von 55mm zum Sensor hat.
Beim Stacken mit Deep-Sky-Stacker stelle ich immer den Rot-Kanal etwas höher ein, um ein tolle Farbdarstellung zu bekommen. Meine anschließende Bildbearbeitung mache ich mit FitsWork und Gimp.
 
Im Anschluss sehen Sie ein paar Bilder, die natürlich sicherlich noch verbessert werden können, ich bin selbst noch am Lernen, mit der Astrofotografie beschäftige ich mich erst seit knapp einem Jahr.
 
 
Viele Grüße
Marc G.
 
 
Alle Aufnahmen wurden mit einem 10-Zoll-Newton-Skywatcher unter nur mäßigem Himmel (Bortle 5) angefertigt.  (Bilder in 2 Teilen)

unbearbeitetes Einzelbild der Spindelgalaxie NGC 4565 (2 min, Gain 250)

unbearbeiteter Schnappschuss der Galaxie NGC 4631 (Walgalaxie) (2 min, Gain 250)

Kommandozentrale ASI-Air, es laufen gerade mehrere Aufnahmen zu M82, oben links das Guiding, unten links Gain, Temperatur und Kühlleistung

Hantelnebel M27, unbearbeitetes Einzelbild (2 Minuten belichtet bei Gain 120), es war schon etwas Taubeschlag auf dem Fangspiegel, man erkennt es am hellen Stern unten links

Ringnebel in der Leier M57, 34x1 Minute belichtet, 11 Darkframes, 20 Bias-Frames, Kamera auf -15° gekühlt

Eulennebel M97, unbearbeitetes Einzelbild (2 Minuten, Gain 120)

Teil des Cirrus-Nebels (NGC 6992), 18x5 Minuten, Gain 120, (20 Darks, 20 Bias)



Link zur Kamera:

https://www.teleskop-spezialisten.de/shop/Astrofotografie/gekuehlte-ZWO-Astro-Farb-Kamera-ASI294MC-Pro-Sony-Sensor-D-23-2-mm-ppp::3915.html

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