Gastbeitrag für Erfahrung in der Astrofotografie mit Teleskop, Montierung und Kamera

Gastbeitrag für Erfahrung in der Astrofotografie mit Teleskop, Montierung und Kamera


Astrofotografie
 
Wunsch und Realität
 
Warum schreibe ich dies hier:
 
Einfach darum, weil mir in den div. Foren und in Gesprächen mit anderen Astronomen immer wieder eines auffällt – die Blauäugigkeit, mit der zum Teil an dieses Thema ran gegangen wird.
 
Der Wunsch ist, selbst auch solche Bilder machen zu wollen.
 
Ok, es liegt sicherlich am Internet und den div. Zeitschriften mit den wirklich wunderbaren Aufnahmen zu finden sind, die viele Leute auf diese Idee bringen.
 
Aber kaum jemand will wirklich wissen, was hier an Equipment, Erfahrung und Geduld dahinter steckt.
 
Ganz klar ist, dass jeder, der eine DSLR oder Systemkamera hat, diese einfach mal schnell an ein Teleskop adaptieren möchte und dann hat man schon die besten Bilder der Welt.
 
Die Realität sieht aber dann eher wie bei mir aus.
 
Selbst habe ich den Schritt in Richtung Astrofotografie vor rund 15 Jahren gemacht.
 
Nachdem ich schon Jahrzehntelang fotografierte, habe ich mir also einfach einmal ein billiges Teleobjektiv gekauft, rauf auf´s Stativ und damit auf den Mond gehalten – Ergebnis:
 
weißer, verwaschener Fleck auf schwarzem Untergrund
 
Habe mir also gedacht, dass ich mir einfach ein besseres Teleobjektiv kaufen muss, damit das auch was wird – gesagt, getan.
 
Aber ganz ehrlich, das Ergebnis war zwar schon besser, aber nicht das, was ich mir vorgestellt hatte.
 
Insofern mal im Internet in das Thema Astronomie und Astrofotografie reingelesen.
 
Leider nicht lange genug, denn das erste Teleskop incl. Montierung das ich gekauft hatte, war ungeeignet
 
Schon beim auspacken wurde mir klar, dass ich an dieses Teil (denn Teleskop konnte man das nicht nennen) meine schwere, digitale DSLR nie ran bekomme.
 
Also alles wieder verkauft und auf ins nächste Abenteuer.
 
Diese „Lehrzeit“ führte mich dann irgendwann zu einem 8“ Newton auf einem motorisierten GP-Klon und damit gelangen mir tatsächlich Aufnahmen, auf denen schon was zu erkennen war, sogar Galaxien.
 
Zwischenzeitlich hatte ich auch ein paar Gleichgesinnte an den div. Plätzen in der Nacht gefunden, mit denen man sich austauschen konnte, was wirklich sehr hilfreich war.
 
Fazit:
 
Hätte ich mir Anfangs mehr Zeit gelassen, mich vorher auch schon mit Astronomen besprochen, dann hätte ich mir so manch eine Anschaffung erspart.
 
Aus der heutigen Sicht muss ich sagen, dass Astrofotografie schon eine Art Königklasse der Fotografie darstellt.
 
Hier muss man sich die Erfahrung erarbeiten, dass fängt mit dem Equipment und deren Bedienung an und endet in der Nachbearbeitung der geschossenen Bilder.
 
Problem hierbei ist unser Wetter, dass ja nicht wirklich viele gute Nächte für unser Hobby bereit hält und das man sich auf einen Bereich festlegt, den man machen will, denn es gibt leider kein Teleskop, dass für alles nutzbar ist, also Planeten und Deepsky.
 
z.B. beim Teleskop, da bin ich in der Zwischenzeit bei Refraktoren gelandet, denn nachdem ich mobil unterwegs bin, habe ich hier weniger Probleme mit der Justage, als bei einem Newton. Aber auch bei den Refraktoren gibt es solche und solche.
 
Klar, ich kann mir (hatte ich ja auch) erst einmal einen APO aus China kaufen und damit fotografieren, aber ich hatte dann das Glück einen wirklichen APO zu bekommen.
 
Als einmal ein Tag der Offenen Tür bei einem Astrohändler war, habe ich den Alois Ortner kennen lernen dürfen, er zeigte mir an meinen beiden Teleskopen den Unterschied zwischen einem China- und einem echten APO.
 
Beides waren 80/480mm Geräte, aber was mir der „echte“ APO an Details eröffnete, war schon visuell eine Wonne.
 
Und erst mit einer gekühlten Astrokamera, die genau für diese Brennweite perfekt war, eröffneten sich ganz neue Sphären.
 
Es muss aber auch der Unterbau, also die Montierung passen, was bei einem 80/480mm Teleskop jetzt nicht wirklich schwer ist, denn hier ist eine Vixen GP oder eine ihrer Klone ausreichend.
 
Aus Erfahrung muss ich sagen, dass die alte Vixen so manch einer aktuellen EQ5 immer noch überlegen ist, gerade die GP-DX oder die GPD2.
 
Zum Unterbau gehört aber auch ein anständiges Stativ, da bin ich bei meiner Vixen GPD2 nunmehr bei einem Berlebach Planet Uni 18 gelandet. Motorisiert ist die GP mit dem Skywatcher Goto Set von der EQ5.
 
Aber je länger die Brennweite, desto höher die Ansprüche an den Unterbau und die Präzision der verwendeten Montierung.
 
Wenn man jetzt aber einmal anschaut, was ich als kleines Equipment so habe, dann ist so schon zu erahnen, dass da 1000.—Euro nicht mehr reichen, aber zum Teil will der Neueinsteiger in die Astrofotografie noch nicht einmal dies ausgeben ...
 
Es ist aber für anständige Fotos zwingend notwendig, dass das Equipment aufeinander abgestimmt ist und man dieses Equipment auch mechanisch beherrscht.
 
Dann kommt noch die benötigte Technik dazu, auch diese muss man in und auswendig beherrschen, denn in der Nacht will man nicht anfangen an der Kamera, dem Guider oder der Steuerung herumzubasteln.
 
Wenn die Fotosession gut gelaufen ist, dann kommt noch die Nachbearbeitung der Bilder.
 
Ich z.B. habe eine s/w CCD Kamera, fotografiere also mit unterschiedlichen Filtern, insofern kann man sagen, dass wenn man die Bildbearbeitung beherrscht, dass man für die Nachbearbeitung noch einmal soviel Zeit aufwendet, wie man belichtet hat.
 
Dies ist der Preis für wirklich gute und hochauflösende Bilder, den man zu zahlen hat.
 
Auch wenn die Zeit viele neue Entwicklungen auf den Markt bringt, so muss man zumindest eine gewisse Grundlage mitbringen, um seinen Wunsch zu verwirklichen.

Thomas S.

 

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