Dieses Teleskop wird von uns vor der Auslieferung kontrolliert, vermessen und gegebenenfalls justiert.
Der Okularauszug wird eingestellt.
Wie wir justieren: Über uns
Bitte für eine Beratung zu diesem Teleskop kontaktieren. So können Sie von unserer Erfahrung vor dem Kauf profitieren
Das kompakte Cassegrain-Teleskop mit 4,5" Öffnung ist ideal für mobile Astronomie und passt auf kleine Montierungen und Fotostative.
♦ Öffnung 114 mm - 4,5"
♦ Brennweite 1368 mm
♦ Öffnungsverhältnis f/12
♦ Hyperbolischer Fangspiegel und parabolischer Hauptspiegel aus optischem Glas (BK7)
♦ Carbontubus und offenes Design für eine schnelle Auskühlung und gute Fokusstabilität
♦ 2" Dual-Speed Crayford Okularauszug mit M56x0,75 Zwischengewinde und 1,25" Reduzierung
♦ Universelle Prismenschiene passend für EQ5 Montierungen und mit Innengewinde für Fotostative
♦ Mit nur 2,17kg Gewicht und 400 mm Länge ideal für unterwegs
♦ Sucherschuh, Staubschutzkappen sind in Lieferumfang enthalten
♦ Relativ ebenes Bildfeld - gut für die Fotografie bis APS-C-Format-Sensoren geeignet
♦ Reines Reflexionssystem, daher auch gut für Infrarotfotografie geeignet (Luminanzkanal bei Planetenaufnahmen!)
♦ Schnellere Auskühlung als bei einem SC oder Maksutov
♦ Helleres Bild durch 96 % Reflexion auf Haupt- und Fangspiegel
♦ Sehr justierstabil, Hauptspiegelfassung und Fangspiegelhalterung sind aus Metall und kollimierbar
♦ Hochwertiger 2"-Crayford-Okularauszug mit Mikrountersetzung und M56x0,75-Hilfsgewinde für Fotoadaptionen
♦ Weniger Tauprobleme, da es keine frontseitige Linse oder Platte gibt
♦ Großzügiger Backfokus für den Einsatz von 2"-Zubehör
Optik: | Cassegrainoptik mit parabolischem Haupt- und hyperbolischem Fangspiegel |
Öffnung: | 114 mm - 4,5" |
Brennweite: | 1368 mm |
Öffnungsverhältnis: | f/12 |
Reflektivität: | 96 % auf Haupt- und Fangspiegel |
Backfokus: | ca. 150 mm ab der 2" Steckhülse |
Abschattung durch den Fangspiegel: | 38 % linear |
Auszug: | 2" Crayfordauszug mit Mikrountersetzung |
Anschlussgewinde am Tubus: | M90x1 |
Tubuslänge: | 400 mm inkl. Auszug |
Gewicht: | 2,17 kg inkl. Auszug |
Durchmesser an der Vorderseite: | 130 mm |
Prismenschiene: | Vixen GP - Skywatcher EQ5 Level |
Das Cassegrain ist eine Fehlkonstruktion! Das lässt sich nicht schönreden. Aber mit viel Aufwand kann man ein ansehnliches Reiseteleskop daraus machen, was jedoch weitere Investitionen erforderlich macht sowohl für die Anfertigung weiterer Bauteile, die sich mit einem 3D-Drucker realisieren lassen, aber auch, weil ein wichtiges Bauteil getauscht werden muss.
Schön, dass diesem Cassegrain ein Carbontubus spendiert wurde, was das Teleskop aufwertet. Zum leichten Carbontubus passt aber nicht der schwere 2" Okularauszug (OAZ), denn damit wird das Teleskop extrem hecklastig. Möchte man es nur optisch verwenden, ist das kein Problem. Allerdings bekommt man für den Preis bereits ein gutes Fernglas, mit dem dann im Gegensatz zum monokularen Teleskop binokular beobachtet werden kann. Möchte man das Teleskop (auch) fotografisch nutzen, muss man kräftig in die Trickkiste greifen. Zunächst muss dafür gesorgt werden, dass das Teleskop auf der Montierung ausbalanciert werden kann. Der Sucherschuh befindet sich am OAZ, also genau auf der falschen Seite, nämlich dort, wo sich bereits der schwere OAZ befindet. Ohne den Tubus anbohren zu müssen oder sogar die unsicherste Lösung, nämlich Klebstoff zu verwenden, bietet eine Schelle aus dem 3D-Drucker, auf der ein Sucherschuh aus Metall angebracht wird, die Alternative. Nun erreicht man z.B. mit einem Leitrohr ein gewisses Gegengewicht. Als nächstes sorgt noch eine Taukappe, ebenfalls aus dem 3D-Drucker, nicht nur für weitere Balance.
Damit liegen die wichtigsten Voraussetzungen für erste Probeaufnahmen vor, die aber sicher alles andere als gut werden. Warum? Der OAZ lässt eine genaue Fokussierung nicht zu. Er verkippt und hat man den Fokus erreicht, verdirbt Klemmen den gerade gefundenen Fokuspunkt wieder. Warum überhaupt klemmen? Weil der OAZ bei der geringsten Bewegung rutscht, und es damit unmöglich macht, im Fokus zu bleiben, was Grundvoraussetzung für gut fokussierte Aufnahmen ist. Den OAZ mit der Justierschraube einzustellen scheitert, weil er dadurch zusätzlich verkippt. Da hilft nur noch der Austausch gegen einen guten OAZ, der selbstverständlich auch auf das Teleskop passen muss. Das ist auf jeden Fall der TS-Optics MONORAIL 2" Auszug mit Mikrountersetzung und passendem M90x1 Gewindeanschluss, was aber auch eine weitere Investition bedeutet, die sich aber lohnt. Es drängt sich hier die Frage auf, warum TS das Teleskop nicht gleich mit diesem OAZ ausliefert. Würde ich nämlich ausschließlich diesen OAZ bewerten, erhielte er von mir eine eindeutige Kaufempfehlung. Einziger Wermutstropfen: An diesem Cassegrain lässt er sich nicht komplett einfahren, weil er baubedingt am Tubus anstößt. Ein kleiner Mangel, den TS aber sicher hätte beheben können. Allerdings handelt es sich nicht um ein gravierendes Problem, weil zur Fotografie eine je nach verwendeter Kamera mehr oder weniger lange Verlängerung zwischen OAZ und Kamera erforderlich ist, um in den Fokus zu kommen. Eine weitere Investition, wenn auch preislich zu vernachlässigen. Problematisch könnte es allenfalls werden, wenn man Okulare verwendet.
Ein befreundeter Gleichgesinnter, dem es große Freude macht, Teleskope so lange zu kollimieren, daran herumzuschrauben und sonst wie Hand anzulegen, hat der Optik "den letzten Schliff" verpasst. Nun liefert das Cassegrain sehr gute Aufnahmen, mit entsprechendem Filter sind gute Sonnenaufnahmen im Weißlicht möglich, sowie Mond- und Planetenfotos. Für Deep-Sky-Bilder ist das Teleskop nur begrenzt geeignet, denn es ist mit f/12 relativ langsam und lange Belichtungszeiten haben durchaus einen gewissen Einfluss auf die Bildqualität. Aufgrund des geringen Gewichts und der kompakten Größe eignet sich das Teleskop aber allemal als gutes Reiseteleskop. Selbst auf Flugreisen passt es perfekt ins Handgepäck. Ob es die Investition an Zeit, Arbeit und zusätzlichen Kosten wert ist, muss jeder für sich entscheiden.
Viele Grüße aus Solingen
Uwe
Hallo Karl,
wie du weißt, habe mich nun lange mit dem Teleskop beschäftigt und viel Bastelarbeit investiert. Wir hatten seit einer gefühlten Ewigkeit endlich mal wieder eine klare mondlose Nacht und ich konnte das Teleskop an M57 testen.
Mein Urteil: Eine mittlere Katastrophe!
Ich lasse mich ungern entmutigen und gebe ungern auf. Dieser OAZ ist ein Witz. Ich hatte noch an keinem meiner Teleskope so einen schlechten OAZ. Man kann zwar fokussieren, der Fokus bleibt aber nicht bestehen, weil der OAZ extrem verkippt. Sobald man das Teleskop schwenkt oder versucht, die Fokuslage zu klemmen, ist der Fokus futsch. Also keine Chance in den Fokus zu kommen, geschweige denn im Fokus zu bleiben. Jetzt habe ich leider keine Ahnung, wie man einen OAZ optimiert - falls das bei diesem OAZ überhaupt möglich ist.
Ich habe den Eindruck, dass er nicht für das Gewicht einer Kamera taugt. Dann frage ich mich aber, was taugt überhaupt an diesem Teleskop?
Ich weiß, das sind harte Worte. Und ich habe lange gezögert, dir das mitzuteilen. Aber was soll ich um den heißen Brei herumreden?
Viele Grüße,
Uwe
Diesen Artikel haben wir am 20.12.2023 in unseren Katalog aufgenommen.
Profitieren Sie von unseren Erfahrungen als Teleskop-Spezialisten:
denn sehen heißt verstehen
in besonderen Fällen auch Vor-Ort-Service im Raum München