Himmelsqualität - Ein wichtiger Faktor

Seeing:

Mond bei schlechtem (links) & gutem (rechts) Seeing:
Schlechtes/Gutes Seeing
Ein sehr wichtiger Punkt ist die Luftunruhe (Seeing). Dieses wirkt sich direkt auf das Auflösungsvermögen und
die Detailwahrnehmung aus.
In 90% der Nächte in Deutschland haben wir ein Seeing, das nur ca. 1° Auflösung zulässt, so dass eine 5" Öffnung ausreicht die maximale Detailwarnehmung zu erreichen.  
Dies bedeutet, dass man in den Momenten der Luftruhe mit einer grösseren Optik mehr Details erkennt, diese Momente treten aber eher selten auf. Auch werden grössere Optiken lichtschwache Objekte besser erkennen können, aber eben nur mit einer Auflösung von 1° so das man mit der Vergrösserung auf maximal 200 - 250 Fach gehen sollte.


 

Transparenz:

Mond mit "Hof":
Die Transparenz des Himmels gibt dessen Durchsichtigkeit an. Diese kann durch Nebel (auch Hochnebel), Dunst oder Luftverschmutzung (Staub) stark eingeschränkt werden.
Man kann die Transparenz gut an hellen Obkjekten, wie Jupiter, Mars oder auch Mond erkennen. Bei schlechter Transparenz ist ein "Hof" um das Objekt zu erkennen und wirkt wie ein nebeliger Schein. Helligkeit und Auflösung nehmen dann sehr ab. Auch das beste Teleskop kann nicht scharf abbilden, wenn die Transperenz des Himmels schlecht ist.


 

Lichtverschmutzung: 

Licht"kranz" durch nahes Stadtlicht:
Der Standort ist eines der wichtigsten Kriterien!
Ein dunkler Himmel ist durch nichts zu ersetzen,
nur noch durch dunkleren Himmel.
In Deutschland gibt es nur sehr wenige Orte, an denen keine Lichtverschmutzung vorhanden ist. Auch weiter entfernte Beobachtungsplätze von grösseren Städten werden durch diese noch überstrahlt. Es kommt in grösseren Teleskopen zu Bildaufhellungen (der Himmelshintergrund ist nicht schwarz), die durch geeignete Filter, z.B. Stadtlichtfilter und UHC, gedämpft werden können. In einem Refraktor ist aber selbst in der Stadt der Hintergrund dunkler, da hier die Streulichtunterdrückung konstruktionsbedingt einfacher zu lösen ist.



 

Temperaturen/Jahrenszeiten:

Oft wird vergessen, dass auch Temperatur und somit Jahreszeiten eine Rolle beim Beobachten spielen.

Sommer:
Herrschen im Sommer hohe Temperaturen am Boden, so ist der Temperaturunterschied zwischen Boden und oberen Luftschichten (Stratosphäre) sehr hoch und dieser Unterschied und die Thermik beeinflussen die Sicht (Seeing).
Lassen Sie tagsüber das Teleskop nicht in der Sonne stehen. Es kann sich stark aufheizen und das ist weder für die Spiegel, als auch für die Nutzung zuträglich.

Winter:
Im Winter hingegen ist der Temperaturunterschied zwischen den

Luftschichten geringer und die Luft somit ruhiger und besser für Plantenbeobachtungen geeignet.
Wichtig ist, dass Teleskop vor Nutzung auskühlen zu lassen, besonders, wenn es vorher im warmen Raum stand! Je nach Temperaturunterschied und Teleskopgröße dauert das eine halbe bis eine Stunde.

 

Tipps für Einsteiger:

Gerade wenn man nicht weiß, ob das Hobby einem zusagt, sollte man neben dem Geld, dass man ausgeben möchte, gerade als Einsteiger auch unbedingt folgenden Punkte mit in Betracht ziehen:

  1. Dobson sind ideal für Einsteiger, denn:
    • sie hängen in einem stabilen Holzgestell (Rockerbox), meist auf Rollen, und bilden so eine wackelfreie Unterkonstruktion
    • sind schnell aufgebaut, da einfach das Teleskop in die Rockerbox eingehängt wird
    • sie sind intuitiv zu bedienen, da das Telekop einfach in die gewünschte Richtung "gerückt" (rocked) wird
    • sie sind besonders für Kinder und Judendliche geeignet, aus oben genannten Gründen, plus die geringe Höhe
    • sind günstiger, als vergleichbare Teleskope auf Statitv mit Montierung (mal abgesehen, dass eine "gescheite" Montierung mit stabilen Stativ seinen Prei hat)
       
  2. Newton bieten viel Öffnung für wenig Geld
    Diese Teleskopbauart hat sich nicht nur seit 300 Jahren bewährt, Isaac Newton war Erfinder und Namensgeben dieses Telekoptyps, sondern es bietet durch die einfache, aber hocheffiziente Bauform viel Öffnung, für hohe Lichtsammelleistung. DieFunktionsweise ist wunderbar zu sehen.
    Kleiner Nachteil: Es muss gut eingestellt und justiert sein, damit man scharfe Abbildungen hat. Leider werden sie vom Hersteller zwar montiert, aber nicht immer ausreichend justiert. Achten Sie also immer beim Kauf auf die optimale Justage. Gern beraten wir Sie auch über die richtige Justage.

     
  3. Weniger ist mehr
    Fangen Sie am Anfang mit weniger Okularen, dafür aber mit hochwertigen an. Die Standardoklure, die bei Einsteigerteleskopen dabei sind, sind ganz ok, doch sollten Sie nach einer Weile sich ein oder zwei hochwertige Okulare zulegen.
     
  4. Zoom Okulare
    Gerade am Anfang weiß man noch nicht, welche von den Okularen denn nun das richtige ist. Oft will man schnell viele Details sehen und geht dann doch mit dem Detailokular in die Irre, da einfach die Übung fehlt. Da leisten Zoom-Okulare Abhilfe.
    Einsetzen, Objekt anpeilen und durch drehen nach Wunsch vergrößern.



     

    Zusammenfassung:

    Ein Anfänger, der noch wenig Erfahrung zu Beginn hat und noch nicht weiß, wie lange er dieses Hobby betreiben möchte, ist mit einem Dobson, einem guten Zoom-Okular bestens unterwegs und wird lange damit Freude haben!
    Vorausgesetzt das Teleskop ist gut vorab justiert und die Himmelsqualität stimmt und das Auskühlen (Anpassung an die Umgebungstemperatur) nicht vergessen wird.