Obstruktion eines Teleskops

Was ist Obstruktion, wie entsteht Obstruktion und wie beeinflusst sie meine Beobachtung?

Unter Obstruktion versteht man in der Astronomie die Tatsache, dass der Lichtfluss aufgrund von Bauteilen reduziert wird. Innerhalb des Tubus eines Newton-Reflektors, befindet sich der sogenannte Fangspiegel, welcher aufgrund seiner Fläche einen Teil der Öffnung/Eintrittspupille verdeckt. Dieser verdeckte Teil kann nicht mehr zum Licht sammeln genutzt werden. Das bedeutet einerseits eine geringere Kontrastleistung und ein geringeres Lichtsammelvermögen.



Bei Maksutovs und Schmidt-Cassegrains ist die Obstruktion höher, da der Fangspiegel direkt auf der Meniskuslinse/Schmidtplatte angebracht wird. Die Fangspinne entfällt, weshalb der Spiegel selbst beziehungsweise die Befestigungsstelle größer ausfällt. Bei Refraktoren hingegen gibt’s es keine Obstruktion, da diese keinen Fangspiegel besitzen.


 

Muss ich die Obstruktion meines Teleskops kennen, um beobachten zu können?


Nein zum Glück nicht. Obstruktion ist einfach eine Tatsache, die sie im Hinterkopf behalten sollten. Vor allem beim Teleskopkauf sollten Sie diese beachten. Vergleichen wir hierzu einen Newton und einen Refraktor. Falls der Primärspiegel des Newton einen Durchmesser von 150mm hat und der Fangspiegel einen Durchmesser von 50mm, so hat der Newton die gleiche Kontrastleistung wie ein Refraktor mit 100mm Öffnung. Bei der Lichtsammelleistung muss man die effektive Lichtsammelleistung also die Fläche der Öffnung betrachten. Für den Newton gilt (wir können das pi in der Formel für die Fläche vernachlässigen, da es nur um das Verhältnis geht):

Für den Refraktor gilt:

Betrachtet man aber einen Refraktor mit ebenfalls 150mm Öffnung, so hat dieser eine Lichtsammelleistung von:

Somit verlieren Sie bei einem Newton sowohl Kontrastleistung als auch Lichtsammelleistung durch die Fläche des Fangspiegels (und der Fangspinne) im Vergleich zu einem Refraktor gleicher Öffnung.