Unterschied zwischen Sommer- und Winterhimmel / Sommer- und Wintermilchstrasse

Astronomie ist ein Ganzjahreshobby - denn mit den Jahreszeiten wechseln auch die Himmelsbilder.

Oft vergessen wir, dass unsere Erde selbst ein Raumschiff ist, das sich mit ca. 107.208 km/h (Durchschnittswert) um die Sonne bewegt.
Nimmt man noch die Geschwindigkeit des Sonnensystems um das Zentrum der Milchstrasse hinzu, so bewegen wir uns zu diesem Zentrum mit rasanten 790.000 km/h durchs All.
Wer das nicht glaubt, darf beim DLR nachlesen: hier ;-)
(Bild: NASA "Rising Earth")

Auf der Reise unserer Erde um die Sonne,
die bekanntlich ein Jahr dauert, ändern sich nicht nur die Jahreszeiten, sondern auch die Blickrichtung in bzw. aus unserer Milchstrasse.

Und damit gestaltet sich auch der Himmel und seine sichtbaren Objekte unterschiedlich, je nach Jahreszeit.
Im Sommer können wir viele Galaxienhaufen (z.B. im Löwen oder der Jungfrau) bewundern, im Winter hingegen den bekannten Orionnebel bestaunen. Im Zenit bleibt uns ganzjährig z.B. Andromeda und der Herkulshaufen treu.



Und während wir im Sommer aufgrund der Stellung zur Sonne und Erdachsneigung ins Zentrum unserer Milchstrasse schauen, so blicken wir im Winter in den Seitenarm der Milchstrasse und damit "hinaus" ins All.
Das Bild rechts veranschaulicht das schematisch.
(
Hintergrundbild: NASA/JPL-Caltechâ - Schemata: Eigene Darstellung)

Das erklärt auch, warum die Sommermilchstrasse viel heller und ausgeprägter ist. Wobei wir genau genommen nicht direkt ins Zentrum schauen, sondern auf die imposanten Sternenstaubwolken, die das Zentrum verdecken.

Während die Wintermilchstrasse "nur" einen der auslaufenden Spiralarme zeigt. In dieser Richtung ist die Sternendichte deutlich geringer. Da wir mit dem Auge nicht beliebig weit blicken können, so scheint im Winter der Himmel "blasser".

Die beiden Videos von Harley Grady veranschaulichen das sehr gut:

Sommermilchstrasse Wintermilchstrasse
 

Damit wird auch deutlich, warum die Sternenbilder mit den Jahrenzeit und der Erdreise wechseln.


Beispiele für Sternenbilder:

  Das bekannteste Wintersternbild der Nordenhalbkugel ist der Orion.

  (Sein Nebel ist übrigends eines der spannensten Beobachtungsobjekte des Winters.)

 Hier ein Bild, aufgenommen von unseren Kunden:
Link zum Bild
 


 Eines der bekannstesten Sommersternbilder auf der Nordhalbkugel ist der Schwan
 mit seinen zahlreichen Nebel und Sternhaufen.   


 Ebenfalls ein Bild, aufgenommen von unseren Kunden: Link zum Bild


Einzig die Sternbilder im Norden bleiben uns ganzjährig erhalten, wie der bekannte Große Wagen/Bär vom Nordsternhimmel.
 


Somit hat jede Jahreszeit ihren besonderen Reiz für Astronomen.

Und während der Sommer zu Ende geht, steigen die Plejarden am Horizont auf, gefolgt von Orion im Spätherbst bis weit in den Winter hinein. Und wenn dann am Abend die Planeten Saturn und Jupiter früher aufsteigen, so kündigt sich langsam wieder der Frühling an, dem die prächtige Sommermilchstrasse folgt.