Datum: 04.11.2015
Autor: Karl K.
Hallo Herr Kloß,
ich hatte versprochen, kurz zu berichten, wie es mir mit dem neuen Skywatcher Dobson 8" so geht. Daher hier ein kleiner Bericht.
Am Freitag erstmal alles ausgepackt und aufgebaut. Hat gut funktioniert. Dann nochmal den FS und HS justiert (eher zur Übung). Klappt mit dem Justierlaser wunderbar. Danach noch den optischen und Leuchtpunktsucher am Balkon auf das Teleskop eingestellt und ein bisschen mit den Okularen und Adaptern geübt. Also alles bereit für die erste Beobachtung.
Am Samstag ging es dann los. Das Wetter schien gut zu sein. Also raus an den ausgesuchten Platz (Traubinger Kiesgrube). Dobson aufgebaut, nochmal kurz die Justierung geprüft und das Seben-Zoom eingesetzt (die alten Okulare habe ich bisher noch nicht probiert). Außerdem eine günstige Stehhilfe (das war ein besonders wertvoller Tipp!!), einen Mini-Campingtisch, den (teilweise) ausgedruckten Taki-Sternatlas aus dem Internet und eine Rotlicht-Stirnlampe dabei.
Leider war es das dann fast schon weil Nebel aufzog. Ich konnte gerade noch ein bisschen rumschauen und musste wieder abbrechen. Aber es war klar, dass ich mit dem Sucherfernrohr und der seitenverkehrten Sicht noch üben muss.
Gestern dann der zweite Versuch. Diesmal etwas früher, weil ich wieder Nebel befürchtet habe. Und außerdem das bewährte 10x50 Fernglas dabei. Damit kenne ich mich am Himmel ganz gut aus und kann die Stern-Konstellationen für das "Star-Hopping" einmal durchspielen, bevor ich den "Startstern" mit dem Leuchtpunktsucher anvisiere und dann mit dem Sucherfernrohr auf das Ziel zu hüpfe. Dieses Vorgehen klappt bisher super. Das erste Objekt war M57. Und ich habe tatsächlich den kleinen "Rauchring" gesehen. Ein tolles Gefühl. Ich dachte, ohne irgendeinen Filter wird es schwierig, aber es war super. Leider nur bei 24mm. Bei mehr Vergrößerung war es zu dunkel.
Das nächste Objekt war M13. Auf Anhieb den Kugelsternhaufen toll gesehen. Die Sterne sogar ziemlich gut aufgelöst bis zu 8mm Zoom. Das Seben-Zoom ist für mich als Anfänger ein Segen. Wie gut die Optik ist, kann ich mangels Vergleich noch nicht sagen. Bin erstmal sehr zufrieden.
Nach ein paar Minuten wurde das Bild allerdings zunehmend unscharf. Offensichtlich war das Wetter schon wieder am schlechter werden. Dann noch schnell M31 und M32. Beides nicht spektakulärer als mit dem Fernglas. Danach kam der Nebel wieder und der Abend war vorbei. Aber diesmal mit den ersten schönen Erlebnissen.
Wie geht es weiter? In den nächsten Wochen kommt mal der Mond dran (Lieblingsobjekt für meine Frau) und bis dahin, alles was möglich ist.
Mit einer Sache tue ich mir allerdings schwer. Beim Blick durch das Sucherfernrohr von unten nach oben bekomme ich auf Dauer Rückenschmerzen durch die verdreht gebückte Haltung. Meine nächste Anschaffung wird daher wohl ein einigermaßen günstiges Sucherfernrohr mit 90° Einblick sein (evtl. auch gleich seitenrichtig). Bei nicht ganz so guten Bedingungen und nicht so vielen sichtbaren Sternen ist das Sucherfernrohr schon eine große Hilfe.
So, das war's erstmal. Es war die absolut richtige Entscheidung. Ich habe eine Menge Spaß und werde zunehmend auch meine Familie einbinden, wenn ich etwas sicherer unterwegs bin. Bin für jede Anmerkung oder Tipp dankbar.
Viele Grüße
Antero