Erfahrung NoName UWA 30mm 82° Okular

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Produktbeschreibung

Ein Bericht über das UWA 30 mm 82°

Dem Bericht möchte ich vorausschicken, dass ich zwar schon über 10 Jahre Astronomie als Hobby betreibe, ich aber im Testen von Okularen kein Spezialist bin und hier lediglich meine subjektive Meinung äußern kann.
Als letzte Woche das von mir bestellte UWA 82° Okular ankam, packte ich es natürlich gleich aus und als es dann vor mir lag, war mir doch etwas bange. Das Okular war noch größer, als ich es mir vorgestellt habe. Die Küchenwaage zeigte etwas über 1300 Gramm an. Optisch machte es auf mich einen edlen Eindruck, alles sauber verarbeitet. Die Okularhülse besaß eine Sicherungsnut, die Linsen schimmerten in einer grünen Vergütung. Dem Okular fehlen die Gummikappen zur Streulichtunterdrückung. Das Problem wird hier auf andere Art und Weise gelöst. Die Feldlinse des Okulars wird durch verdrehen des Okularkörpers in dem Okular praktisch versenkt, und zwar stufenlos, so dass jeder die gewünschte Tiefe selbst bestimmen kann. Ich fand das ganz praktisch, denn jeder kennt das Problem verloren gegangener Gummimuscheln.
Nach dem äußerlichen Begutachten wollte ich es einem ersten Test unterziehen. Ich setzte es in meinen 250/4,8 Newton ein und richtete bei Tageslicht die Optik auf den Berliner Fernsehturm. An der rot-weißen Sendeantenne kann man schön vergleichen, wie groß das Sehfeld des Okulars ist. Als Vergleich habe ich mein 30 mm Eudiaskopisches von Baader benutzt, was natürlich kein Gegner bei der Feldgröße sein kann, sondern höchstens in den Punkten Schärfe und Transparenz. Denn da ist es anerkannt gut bis sehr gut. Ein Blick durch die beiden Okus zeigte mir erstmals wie klein das Sehfeld des Baaders doch im Vergleich zu dem UWA ist.
Das Einblickverhalten des UWA Okulars empfand ich als angenehm, schöner Augenabstand. Lediglich die Größe fiel hier nachteilig auf. Wenn man sich dem Okular nähert, stößt die Nase an das Okular an. Man muss dadurch den Kopf etwas von der optischen Achse des Okulars verdrehen und diese Verdrehung des Kopfes mit dem Auge kompensieren. Man schaut dabei also nicht ganz gerade aus. Hat man sich erstmal daran gewöhnt, sollte das aber kein Problem sein. Als angenehm empfand ich noch, dass man beim Beobachten den Kopf leicht auf das Okular legen konnte und dadurch eine sehr entspannte Haltung eintrat.  Durch die abgesenkte Linse bestand auch nicht die Gefahr, dass die Augenwimpern Fettspuren auf das Okular auftragen.

Die Fokuslage des UWAs lag noch etwas hinter der des Baaders. Der Teleskopauszug sollte also nach hinten noch etwas Platz haben. Oder man benutzt so wie ich eine Verlängerungs-hülse.
Am selben Abend hatte ich auch noch Zeit, die beiden Okulare auf meiner Balkonsternwarte zu vergleichen., M27 war im Baader schnell gefunden , unter Randberliner Himmel nicht berauschend, aber doch deutlich zu sehen. Der Blick durch das UWA zeigte fast den gleichen Anblick. M27 war genauso gut zu sehen, nur eben in einem viel größeren Feld. Als nächstes Objekt stellte ich den Ringnebel in der Leier ein. Er ist zwar sehr klein, dafür aber flächenheller und dadurch auch im Berliner Randgebiet leicht zu finden. Das Baader zeigte ihn als winzigen kleinen Rauchring. Auch hier bestand der Unterschied zum Baader nur darin, dass M57 im UWA in einem wesentlich größeren Feld stand. Das Sehfeld reichte dabei über die zwei „Fußsterne“ der Leier hinaus und ergab dadurch einen schönen Anblick. Der Abstand der beiden Sterne am Himmel beträgt etwas über 2°, so dass ich jetzt auch ungefähr wusste, wie viel Grad mir das Okular am Himmel zeigt. Außerdem konnte ich jetzt gleich noch sehen, wie scharf die Sterne im gesamten Sehfeld abgebildet werden. Ich bemerkte nur im äußersten Bereich des Sehfeldes eine leichte Koma, ähnlich der Koma des Baader, die sich aber in der Beobachtung für mich nicht mehr als störend bemerkbar machte. Die Bildästhetik war, meiner Meinung nach,  nicht mehr durch kometenhafte Sternabbildungen beeinträchtigt.
Zum Schluss schwenkte ich noch zum zu ¾  beleuchteten Mond. Im Vergleich der beiden Okulare konnte hier das Baader im Bezug auf Schärfe etwas punkten. Das UWA wirkte am Mond nicht direkt unscharf, aber das Baader bildete etwas knackiger ab. Am Ende des Abends zogen langsam aber sicher ein paar Wolken auf. Da kam noch mal der große Augenblick des UWAs. Der Mond stand in dem großen Gesichtsfeld und wie ein Theatervorhang zogen die Wolken vor ihm daher. Einfach schön. Das verstärkte dann noch einmal den ohnehin schon positiven Eindruck. Zum HTT im September wird es auf alle Fälle dabei sein. Vielleicht kann ich es dort auch mal direkt gegen das 31er Nagler unter richtig dunklem Himmel testen. Einen 2 Zoll UHC Filter werde ich dann auch noch haben, so dass dann auch schwierigere Nebelgebiete in die Reichweite meines 10 Zoll Newton kommen werden. 

Michael Barchmann

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