Erfahrung mit: Baader Q-Turret Barlow u. APM 2"-Zenitspiegel u. Morpheus 17,5 mm

​Sehr geehrter Herr Kloß,

als  kurze Rückmeldung, vielleicht ist das für Ihren Erfahrungsschatz nützlich:
(Probiert habe ich das mit dem kleinen TSApo Photoline 72/432 Dublett auf einem Manfrotto-Stativ am Mond, ziemlich zittrig bei der
Vergrößerung...)

Baader Q-Turret Barlow
Die mechanische Verarbeitung der Barlow-Hülse bekommt von mir kein Lob (ausdrücklich: ich schimpfe nicht auf Ihre Beratung! Aus Forendiskussionen wußte ich sehr genau, was mich erwartet...). Zumindest die Klemmschraube hätten die wenigstens vom Abstechbutzen befreien können... Egal, ich wollte die Barlow wegen des Preises und der vielgelobten Optik. Eine vernünftige Aufnahme (vorne 2" mit Barlow eingeschraubt und hinten 1,25" mit brauchbarerer Klemmung) ist in Planung. Die Optik erscheint mir wunderbar.
Ausprobiert habe ich die Barlow mit und ohne OIII-Filter (um evtl. chromatische Fehler zu unterdrücken) mit dem Meade 4000 UWA 4,7 mm am Mond. Obwohl sich damit die Vergrößerung dann von 92fach auf 207fach erhöhte, wurde das Bild nicht wirklich flauer und nur ganz wenig kontrastärmer. Das Erkennen einiger Details wurde deutlich erleichtert. Ob mit oder ohne OIII-Filter, das Bild änderte sich nicht sichtbar.
Fazit: genau das, was ich wollte. Ich bin sehr zufrieden. Mars kann kommen.

APM 2"-Zenitspiegel
Mechanisch in Ordnung, er tut, was er soll. Die Klemmung braucht aber im Vergleich zum Baader mehr Kraft, um fest zu klemmen. Das Baader click-lock-System ist nach meinem Gefühl deutlich, deutlich besser und mit Handschuhen besser zu greifen (der Baader Zenitspiegel aber auch deutlich, deutlich teurer. Und auch hier: Sie haben mir keine falschen Versprechungen gemacht, ich schimpfe nicht!).
Optisch (nur am Mond probiert) erscheint mir alles gut und in Ordnung, da habe ich nichts zu meckern. Trotzdem wird der APM wohl nicht mein Liebling werden, aber wenn man mit beiden Instrumenten parallel beobachtet, dann ist das Umstecken zu nervig, da braucht jedes Teleskop seinen eigenen Zenitspiegel.
Auch damit bin ich zufrieden.

Morpheus 17,5 mm
Fein. Mehr gibt es da nicht zu zu sagen.
Der erste Kurzeindruck:
Das Einblickverhalten (am Stern) ist auch mit Brille entspannt und komfortabel, nach meinem Empfinden eine Winzigkeit unruhiger als das Morpheus 6,5  mm oder ein Hyperion 10 mm, aber deutlich ruhiger als das Morpheus 12,5 mm (aber auch das ist gut, aber eben für meine Augen nicht perfekt).
Die Transparenz der Optik scheint auch bei dieser Brennweite wieder unglaublich zu sein, der Bildeindruck wirkt kristallklar.
Die unterschiedlichen Farben der Mondoberfläche werden zusammen mit dem TSApo 72/432 fast leuchtend wiedergegeben.
Das Okular scheint nur am Rande des Gesichtsfeldes leichte Schwierigkeiten mit der Bildfeldkrümmung des 72 mm zu haben. Das stört mich beim Beobachten aber (noch) nicht. Ich bin sehr gespannt, damit einmal nach Nebelchen zu gucken (geht ja nur gerade nicht).
Ich bin überaus zufrieden. Das Warten auf das Erscheinen des Okulars hat sich gelohnt. Und nun wünsche ich mir ein Morpheus 22 mm...


Noch einmal wegen des OAZ des 72er. Vielen Dank für das Angebot, den noch einmal anzusehen. Darf ich das aber noch ein wenig schieben? Ich würde mich dann noch einmal melden und anfragen, ob es Ihnen dann paßt. 
Denn ich brauche den Kleinen im Moment gerade, um dafür Werbung zu machen und habe vielleicht demnächst Gelegenheit, den bei einem Stammtischkollegen einmal fotografisch zu probieren. Und, vielleicht auch interessant, gestern Abend auf dem Balkon (es war ziemlich kalt...) ging der OAZ auch bei nahezu gelöster Feststellschraube sehr satt uns "sprang" nicht mehr.
Der kleine 72er macht einfach immer wieder Spaß. Eine Stunde war ich gestern mit dem Meade 4,7 mm auf dem Mond "spazieren". Ich bin immer wieder erstaunt und begeistert, was schon mit so einer kleinen Optik zu erkennen ist.


Mit freundlichen Grüßen

M. S.