Rezensionen zu: Skywatcher StarTravel-80 auf AZ3 Montierung komplettes Teleskop für Astronomie 80mm 400mm f/5

Skywatcher StarTravel-80 auf AZ3 Montierung komplettes Teleskop für Astronomie 80mm 400mm f/5
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Datum: 04.03.2016

Autor: Jan v.

Bewertung:


Rezensionen zu: Skywatcher StarTravel-80 auf AZ3 Montierung komplettes Teleskop für Astronomie 80mm 400mm f/5

StarTravel-80 mit AZ-3 (04.03.2016)

Nach nun fast 4 Wochen und auch ein paar eigene Verbesserungen an Teleskop und Montierung bin ich immer wieder erstaunt über die gute Abbildung des kleinen f/5-Refraktors und das angenehm große Sichtfeld bei niedrigen Vergrößerungen. Ich habe mich als Einsteiger, neben einem vorhandenen Skymax-90 (Masutov), für ein weiteres leicht zu transportierendes Gerät entschieden und bin mit diesem günstigen Gesamtpaket mit Montierung und Zubehör für die häufige spontane Beobachtung zu Fuß durchaus zufrieden. Im weiteren Verlauf möchte ich eine allgemeine Beschreibung und ein paar Hinweise geben.

Ein You-Tube-Video, welches gute Eindrücke und Tipps zum Teleskop zeigt, heißt:
Skywatcher ST80 Mods & Tweaks
von: astronomyshed
Sprache: englisch

Refraktor:
Der Tubus ist aus stabilem Alu und die Taukappe ebenfalls.
Der Halter für den mitgelieferten Leuchtpunktsucher ist direktes Bauteil des Auszuges aus Metall. Ein evtl. wackelnder Auszug lässt sich über zwei kleine Imbus-Madenschrauben (1,5mm) an der Oberseite nachstellen. Der Auszug selbst gleitet auf drei Teflon(?)-Lager. Die Linsen-Zelle besteht aus Kunststoff. Die Rohrschellen sind innen mit Filz beklebt und werden mit dem Fotostativ-Adapter aus festem Kunststoff verschraubt. Der nötige zweite Adapter aus Metall liegt der AZ-3 bei.

Montierung und Stativ:
Die Montierung hat eine einfache, aber robuste Technik. Bis auf die zwei Verbindungsstücke der Feinverstellungen ist diese fast nur aus Metall gefertigt. Teilweise hat die Friktionsbremse (Reibung) der Höhenverstellung größeres Spiel. Dazu musste ich an bestimmten Stellen ein paar zusätzliche Unterlegscheiben einfügen (oberer Feintrieb) und die Bremse nach Bedarf verstellen (19-er Schlüssel).
Der Fotostativ-Adapter macht die Montage des Teleskops und den Wechsel zu meinem kleinen Maksutov sehr einfach, bei stabilem Halt. Der aufgeschraubte Fotostativ-Adapter an der AZ-3 hat eine ganzflächige Gummi-Beschichtung.
Das Stativ hat durchaus dicke Aluminium-Profile und gibt dem Teleskop sehr guten Halt. Der leichte Refraktor neigt kaum zu Schwingungen und ein Nachfokussieren ist nun für mich sehr viel einfacher geworden. Die Ablage ist sogar aus Metall und die Füße haben Gummi-Stopfen.

Zubehör:
Eine sehr schöne Überraschung waren die besseren Silver-Plössl Okulare mit 26 mm und 12,5 mm, die entgegen der Produktbeschreibung (Super-25 und Super- 10) dabei waren. Diese sind vollständig aus Metall und multivergütet. Ich empfinde das erzeugte Bild als durchaus gut und denke, dass die Okulare für diesen Refraktor sinnvoll dazu gelegt wurden und auch durchaus länger verwendbar sind, falls keine evtl. besseren vorhanden sind. Randscharf ist das Bild damit verständlicherweise nicht (f/5). Am Maksutov aber ist zum Vergleich das Bild über die ganze Fläche scharf (f/14). Der Einblick ist beim 26-er auch mit Brille für mich in Ordnung. Das scheinbare Sichtfeld soll nach Beschreibung (Teleskop-Express) 52° betragen. Etwas muss man wegen der fehlenden Augenmuschel aber aufpassen. Vielleicht klebt man sich besser einen Gummiring auf den Rand..? Ein Leuchtpunktsucher und ein Zenitspiegel sind vorhanden. Der Spiegel sollte auch nachjustiert werden. Eine 2-fach-Barlow-Linse liegt ebenfalls dabei. Diese ist aber wohl eher nur als Spielzeug zu betrachten. Sie ist aus Plastik mit einem Metallring. Die Barlow funktioniert zum Ausprobieren zwar einigermaßen, doch sind Tagesbeobachtungen fast sinnlos. Die Lichtreflexe lassen das Bild manchmal fast völlig neblig weiß werden. Bei mir war die Barlow-Linse anfangs von Werk aus innen und außen sehr verschmutzt und fleckig gewesen. Ein besserwertiger Ersatz ist bei Bedarf wohl irgendwann angeraten.
Etwas Werkzeug wird ebenfalls mitgeliefert, welches zunächst völlig ausreichend ist und auch unterwegs gute Dienste leistet (Kreuzschlitz-Schraubendreher, zwei kleine Schraubenschlüssel, u.a.).

Eigene Hinweise:
Da der StarTravel-80 vermutlich eher als ein Anfänger-Teleskop angeboten wird, sollte man vor der ersten Benutzung die Schraubverbindungen überprüfen und ausreichend fest ziehen  besonders am Stativ.
Wichtig sei wohl der Hinweis, dass der StarTravel-80 von Werk aus nicht (!) für eine Kollimierung vorgesehen ist. Es gibt keinerlei Justierschrauben, die dafür gedacht wären.
Ich habe mithilfe eines Cheshire (optische Einstellhilfe) die Justierung verbessern können, indem ich vorher eine Bohrung der Schrauben für den Auszug am Tubus erweiterte (sonst ggf. 2, oder alle 3) und so eine doch gute Justierung erreicht. Auch habe ich die Linsenzelle abmontiert und die Linsen vorsichtig (!!!) mit einem sauberen Tuch entnommen, um die Linsenkanten mit einem Folienstift zu schwärzen. Anschließend darf der Kunststoff-Ring der Linsen-Zelle nur ganz leicht aufgeschraubt werden, um mögliche Verspannungen der Linsen zu vermeiden. Dabei habe ich mehrmals den Tubus mit den Linsen in der Zelle leicht geschüttelt und vorsichtig fester zu geschraubt, bis nur noch ein sehr, sehr leises Klappern der Linsen zu hören war. Danach die Taukappe wieder aufstecken.
Wichtig ist dann auch, die Justierung des Zenitspiegels nicht zu vergessen und vielleicht später gegen einen guten auszutauschen, der dann bis zu 10% mehr Licht liefert, schärfer abbildet und mit Ringklemmung die Okulare sicher hält.
Es mag Zufall gewesen sein  doch bei der anschließenden Kontrolle der Justierung lagen alle Reflexionen besser als vorher sehr genau in der Mitte zusammen (Cheshire).
Das Bild ist nun deutlich besser geworden. Es ist schärfer und kontrastreicher bei besserer Farbwiedergabe. Getestet habe ich auch mit einem Seben-Zoom-Okular und auch verschiedenen Seben SWA-70°-Okularen bis 8 mm Brennweite (50x Vergrößerung) und auch mit der Plastik-Barlow (bis 100x Vergrößerung). Trotz zunehmendem Farbfehler und Luftunruhe war das Bild auch bei steigender Vergrößerung mit Plastik-Barlow noch in Ordnung.
Ich kann jedem empfehlen sich di e Mühe zu machen, um die Justierung nachzubessern und auch die Linsen zu schwärzen. Da ich ein Anfänger bin und immer wieder Neues lerne, war ich erstaunt, wie sehr sich die Leistung des kleinen Refraktors damit plötzlich so deutlich steigern ließ.
Auch habe ich mir vorne an die Montierung ein abnehmbares Gegengewicht an einen großen Metallwinkel geschraubt, um die Friktionsbremse etwas lockerer zu lassen und das Teleskop trotzdem noch aus hohem Stellwinkel aufrichten zu können. Die Bedienung hat sich dadurch sehr vereinfacht.
Falls sich jemand nicht (sofort) zutraut, selber Hand an das Gerät zu legen, so wäre dann ein Teleskop mit Justage-Schrauben, oder allgemeiner besserer Qualität  auch zu einem etwas höheren Preis  vielleicht eine bessere und frustfreiere Wahl. Ich überlegte auch einige Zeit, aber ich wollte die schnelle Mobilität lieber erhalten, ohne den Maksutov mit einem anderen Gerät zu ersetzen.

Für mich ist der günstige Refraktor mit einer AZ-3 und dem Zubehör eine gute Ergänzung zu meinem 90-er Maksutov, da ich nun auch im niedrigen Vergrößerungsbereich mit großem Sichtfeld ein sehr mobiles Gerät habe.

Viele Grüße,
Jan vB


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