Erfahrung mit Explore Scientific Ultra Light Dobsonian 16" Gitterrohrdobson Generation II ES

Erfahrung mit Explore Scientific Ultra Light Dobsonian 16 Gitterrohrdobson Generation II ES
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Produktbeschreibung

Erfahrung mit Explore Scientific Ultra Light Dobsonian 16" Gitterrohrdobson Generation II ES




Sehr geehrter Herr Kloß,
 
falls es für Sie von Interesse ist, hier noch ein erster / schneller Erfahrungsbericht mit dem ES-Dobson ...
... ich durfte mich nur einen Tag nach dem Kauf ja gleich einer klaren Nacht erfreuen - da kann man nicht klagen :-)
Vielleicht haben Sie auch noch den einen oder anderen Tipp an entsprechender Stelle.
 
Fangen wir mit den suboptimalen Dingen an:
 
- Metallspäne in Rockerbox und Spiegelkasten: habe ich ausgesaugt.
- Schrauben / Gewinde teilweise hakelig: muss man vorsichtig montieren, um ja nichts zu verkanten.
- Genauigkeit der Teile entspricht vielleicht nicht gerade deutschem Standard - ein Bohrloch an den Höhenrädern ist mächtig "ausgefranst": Zusammenbau ist natürlich trotzdem möglich.
- Rotpunktsucher gleicht einem chinesischen Kunststoff-Spielzeug - ES sollte den besser weglassen und lieber einen Standardsucherschuh liefern - da kann der Käufer was ordentliches montieren: Ist bei mir kein Thema mehr, da ich mit dem von Ihnen freundlicherweise unentgeltlich übergebenen Schuh (Bohrlöcher passten) meine Sucher montieren kann.
- Die mitgelieferte Anleitung ist nutzlos: mit der aktuellen aus dem www ist es besser.
 
Das sind natürlich alles keine gravierenden Probleme. Ist sicherlich dem Preis geschuldet.
Ich fand es eher erschreckend, dass sich die im www im Vorfeld gelesenen Problemchen nahezu alle bestätigten. Man nimmt ja normalerweise nicht gleich alles ernst, was mancher in die Weiten des www hinausposaunt.
 
Neutrales:
 
- Koma: Sehe ich aktuell nicht als Problem. Mein Hyperion-Übersichtsokular hat so viel Astigmatismus, dass Koma nicht auffällt :-)  Das Gesichtsfeld der Morpheus-Okulare ist nicht überragend, aber für mich weit genug, so dass ich das Beobachtungsobjekt gut im Zentrum beobachten kann und die Ränder mich nicht stören. Testen muss ich noch die gefühlte Abdunklung in den Randbereichen - leider fehlt mir mehr Beobachtungs-Erfahrung, um so etwas bewerten zu können. Vorerst erwerbe ich jedenfalls keinen Komakorrektor.
- Zunächst bin ich mit dem 2-Zoll-Durchmesser der Morpheus-Okulare nicht in den Fokus gekommen - deshalb habe ich mit einem 2/1,25"-Adapter und dem 1,25-Zoll-Durchmesser der Okulare gearbeitet ... Asche auf mein Haupt: am nächsten Morgen habe ich die mit dem Teleskop gelieferte OAZ-Verlängerungshülse gefunden (wird in der Anleitung glaube ich gar nicht erwähnt) ... nun ja, das größte Problem befindet sich eben immer neben dem Teleskop :-/
 
Die Kollimation - bisher ohne Wertung:
 
Da noch der 2-Zoll-Adapter von Hotech fehlt, habe ich behelfsweise mit meinem Baader 2/1,25"-Clicklock-Adapter gearbeitet. Das ist wohl eher suboptimal: der Clicklock-Mechanismus scheint nicht gut mit der Selbstzentrierungsfunktion des Hotech zusammenzuarbeiten. Diese Behelfslösung ist vermutlich ein Grund, warum die Kollimation noch nicht ganz befriedigend verlief.
Der zweite Grund sind die federnd gelagerten Schrauben am Fangspiegel. Die Einstellung erfolgt "sprunghaft" / man schießt über das Ziel hinaus. Vor allem eine der drei Stellschrauben sorgt bei minimaler Einstellung gelegentlich gleich mal für einen 2cm-Sprung auf dem Hauptspiegel (hat die Schraube eine schiefe Basis ?). Ich habe mir schon angewöhnt, nach jeder Einstellung ein paarmal gegen die Fangspiegelhalterung zu tippen, damit sie sich "setzt" - sehr nervig. Meines Erachtens habe ich mal irgendwo im www gelesen, dass man die Federn auch entfernen oder optimieren kann - haben Sie diesbezüglich noch Tipps oder Erfahrungen anderer Nutzer ?
 
Die Kollimation habe ich sporadisch bei der Beobachtung geprüft - sie war eigentlich immer wieder verstellt. Auch der Fangspiegel. Der Laser zielte reichlich neben die Mittenmarkierung des Hauptspiegels. Der Fangspiegel sollte doch eigentlich nicht so empfindlich sein ? Ich bin auch sehr vorsichtig beim "Schubsen" vorgegangen und habe nicht am Gestänge gezerrt - da sollte die Kollimation doch halten ? Irgendwo hakt´s noch - es bedarf wohl weiterer Tests nachdem ich den Hotech-Adapter habe und somit die initiale Kollimation verlässlicher wird.
 
Das Thema Kollimation ist für mich als "Reflektorneuling" natürlich auch noch etwas verwirrend, z.B. sah ich den Fangspiegel im Beugungsscheibchen intrafokal mittig, aber extrafokal nicht.(?) Eine Feinjustierung der Kollimation am Stern kann ich mir aktuell wohl sparen, solange ich noch nicht die gewünschte Kollimationsstabilität erreicht habe.
 
Die Einschätzung der Fähigkeiten des Teleskops ist mir noch nicht möglich - das größte Problem steht wie gesagt natürlich neben dem Teleskop; dann aufgrund der genannten Kollimationsprobleme, vermutlich herrschten gestern auch nicht die besten Beobachtungsbedingungen vor (bei höheren Vergrößerungen eher "ausgefranste" denn punktförmige Sterne), ausgekühlt war der Spiegel zumindest, durch den Streulichtschutz auch abgeschirmt gegen meine eigene Körperwärme.
Parallelbetrieb neben meinem 130er APO muss ich auch mal spaßeshalber machen ... wenn´s etwas wärmer wird.
Natürlich muss ich noch viel mehr Erfahrung sammeln - letztes Jahr hatte ich die wenige Freizeit eher für die Astrofotografie genutzt, statt für die Beobachtung.
 
Zuletzt noch viele positive Eigenschaften:
 
- 16-Zoll für diesen Preis, z.Zt. auch noch mit Aktionsrabatt, und die kostenlose Dreingaben von Hr. Kloß (danke nochmal dafür) - da kann man nicht meckern !
- 5 Jahre erweiterte Garantie nach Registrierung.
- Konstruktion aus Alu, recht robust bei vertretbarem Gewicht, Stangenkonstruktion / Hut sind stabiler als befürchtet.
- Montage ist allein möglich.
- Spiegelkasten mit Stangen und Hut ist gerade noch transportabel (in zwanzig Jahren schaffe ich's naürlich nicht mehr ...). Das baue ich hier daheim nicht mehr auseinander - somit kann das Teleskop jederzeit sehr schnell aufgebaut werden (Rockerbox raus, Spiegelkasten samt Streben und Hut rein, kollimiert, los gehts).
- Das Kollimationswerkzeug für den Hauptspiegel ist wirklich durchdacht: vom Grundprinzip her und auch im Detail (z.B. der Kunststoffschutz am Ende, so dass eine versehentliche Berührung mit dem Hauptspiegel nicht gleich in einer Katastrophe endet).
- Die Streulichtsocke ist super: angesichts der "tollen" neuen LED-Straßen-Beleuchtung in meiner Kleinstadt ist sie unverzichtbar und hat zudem erfolgreich die sehr starke Reifbildung letzte Nacht abgefangen: der Hauptspiegel blieb absolut klar. Der Fangspiegel übrigens auch - ich sehe aktuell keinen Bedarf für eine Fangspiegelheizung.
- Die Balance und Gleiteigenschaften finde ich gut - wichtig ist Montage der Höhenräder in der Stellung für schweres Zubehör und ein Gegengewicht - dann passt es bei mir prima.
- Dank schnellem Öffnungsverhältnis gute Einblickhöhe (meine 1,80m reichen aus – da braucht´s keinen Hocker) und natürlich viiieeel Licht.
- Die ersten Beobachtungsobjekte waren jedenfalls schön anzuschauen. Auch wenn ein 16-Zöller für den Orionnebel vielleicht etwas "overkill" ist, war der Anblick natürlich atemberaubend !
 
Soweit erst mal - sollte eigentlich kein Roman werden - sorry für den vielen Text.
Wie gesagt, Überlegungen und hilfreiche Tipps zur Kollimation werden gern angenommen.
 
Ein schönes Wochenende.
S. B.


Link zu dem Dobson:

https://www.teleskop-spezialisten.de/shop/Teleskope/Dobson/ab-300mm/Explore-Scientific-Ultra-Light-Dobsonian-16-406mm-Gitterrohrdobson-Generation-II-ppp-w::1230.html

 

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