Vollmond Mosaik mit SkyWatcher 90mm Maksutov:
vor etwa einem Monat hatte ich Ihnen ja mein unvollständiges Vollmondmosaik und einige Kommetare bezüglich des Maks geschickt. Nunja, vor ein paar Tagen war der Mond wieder voll, der Himmel wieder klar und meine Ausrüstung um ein Teil erweitert: Einen Baader 610nm Langpassfilter. Also habe ich mich wieder in der Kälte auf den Balkon gesetzt und mich daran gemacht, unseren Satelliten zu fotografieren. Doch neben dem Filter hatte ich eine entscheidende Sache geändert: Die Aufnahmesoftware. Tschüss, SharpCap... FireCapture ist einfach in jedem Punkt besser.
Mittels FireCapture konnte ich ein vollständiges Mosaik in etwa 20 Minuten erstellen, was mich mit SharpCap an die 3h gekostet hätte. Außerdem kann ich es mir sparen, die Files erst durch PIPP senden zu müssen. Der Wechsel (und die kurze Umstellung auf ein etwas unintuitives UI) haben sich definitiv gelohnt! Auch habe ich etwas an meinen Aufnahmesettings gearbeitet. Statt mit hohem Gain viele kurzbelichtete Frames aufzunehmen, verwende ich nun 0 Gain und etwa 10ms Belichtungszeit. Eine wahre Freude, da das SNR der Stacks nun wirklich erstklassig ist. Und der Rotfilter bewährt sich auch, indem er Verzerrung durch atmoshärische Refraktion/Dispersion praktisch eliminiert und das Seeing beruhigt. Der leichte Verlust an Auflösungsvermögen macht mir da nicht so viel aus.
Genug geredet, ich denke, das Bild spricht für sich selbst. Hier die Hardware, Software und Workflow:
>Skywatcher EQ-5 mit RA/DEC-Motoren
>Baader 1¼ Zoll 610nm Rotfilter
>FireCapture v2.4 (23 Panels, volle Auflösung, 1000 Frames @ 10ms und 0 Gain)
>AutoStakkert!2 (Stacking der besten 10%, kein Drizzle)
>Photoshop CC (Photomerge zur Mosaikerstellung)
>Registax 6 (Schärfung mittles Gauss-filter)
>Photoshop CC (Rotieren, Croppen, Tonwerte und letzter Feinschliff)
Anbei noch ein winzig kleiner Ausschnitt des Mondes (im Mosaik an der linken Seite), welcher meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, wegen des langen Schattens. Bei dem habe ich 4000 Frames aufgenommen und nur die besten 25 Frames gestackt, um mir ein Bild davon zu machen, was der Mak wirklich schafft. Der Krater im Mare auf etwa 7 Uhr der Bildmitte ist etwa 15km im Durchmesser. Sein kleiner Nachbar auf etwa 4 Uhr misst etwa 5km. Verrückt, wieviel dieses kleine Teleskop schon schafft.