Erfahrung / Review Pegasus Astro Zubehör

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Produktbeschreibung

Erfahrung / Review Pegasus Astro Zubehör


 
In einem englischsprachigen Forum kam im Herbst 2021 die Frage auf: „Welches Zubehörteil hat euch das Astroleben am meisten erleichtert?“ Als von den ersten 10 Antworten die Hälfte -Pegasus Powerbox- lauteten, wurde ich neugierig. Vor allem, da mir das Gerät bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht bekannt war.
 
Eine kurze Recherche und ich war angefixt: Strom Hub, USB Hub, Schrittmotortreiber für Fokusmotoren, alle Anschlüsse remote steuerbar, ASCOM fähig... Ja, das Teil musste ich haben! Genau solche Funktionen fehlen mir am Setup mit dem C11 Hyperstar.
 
Die Teleskop-Spezialisten haben glücklicherweise einen hervorragenden Draht zu Pegasus und konnten mir bei meiner Bestellung wie gewohnt schnell und kompetent helfen: Einmal Vollausstattung bitte. Powerbox Ultimate V2, FocusCube Zero SCT, original Netzteil mit 10A und den EZY Focus Hand Controller.
 
Nach der Nachfrage, wie alt mein C11 wäre (Im Laufe der Jahre gab es kleine Änderungen und sonst könnte ggf. der Motorfokus nicht passen), hielt ich schon einige Tage später ein ordentliches Paket in den Händen.
 
Der Motorfokus passt perfekt auf den Fokusknopf und ist mit dem beiliegenden Adapter in wenigen Minuten montiert.

 
 
 
Dank Riemenantrieb läuft dieser absolut spielfrei. Schlupf und Antriebskraft können über die Riemenspannung eingestellt werden. Dank der Untersetzung durch die verwendeten Riemenscheiben und die kleine Schrittweite des Motors sind bei Bedarf Fokuskorrekturen möglich, welche händisch nicht denkbar wären.
Strom erhält der Motor von der Powerbox, so dass nur das beiliegende Netzwerkkabel-Kabel für den Betrieb ausreicht. Eine LED auf der Rückseite zeigt an wenn der Motor Signale erhält. Vor allem bei sehr feinen Schrittweiten und im Dunkeln ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
 
Der Motor bringt keinen Controller mit, muss also an eine Schrittmotorsteuerung angeschlossen werden. Genau diese beinhaltet die Powerbox Ultimate V2 und ist somit eine ideale Ergänzung. Die Box arbeitet mit sehr vielen erhältlichen Fokusmotoren zusammen, nicht nur mit den Produkten von Pegasus. Eine Übersicht findet man zusammen mit den übrigen sehr guten Dokumentationen auf der Pegasus-Homepage.
Aber die Motorsteuerung ist wirklich nur ein kleines Feature der blauen Box, es gibt noch viel mehr.
 
Weiter bietet sie einen 6-fach USB Hub (4x USB3.1, 2xUSB 2.0), bei dem jeder einzelne Anschluss per Software gesteuert werden kann. Auch ein komplettes Deaktivieren der einzelnen Anschlüsse ist möglich. Dieses erspart beispielsweise die Notwendigkeit USB-Geräte ab- und wieder anstecken zu müssen, wenn diese plötzlich den Dienst verweigern. Ein unverzichtbarer Vorteil im Remotebetrieb.
 
Drei Anschlüsse für Taukappenheizungen und ähnliche Verbraucher sind ebenfalls verbaut und können aus der Software gesteuert werden, doch dazu später mehr.
 
Hinzu kommen vier 12V Ausgänge, jeder mit einer maximalen Belastbarkeit von 7A, welche bei mir problemlos zwei gekühlte CMOS Kameras zeitgleich betreiben. Maximal ist die Box bis 20A ausgelegt, hat also auch genügend Spielraum für größere Setups.
 
Auf der Rückseite befindet sich noch ein Anschluß, der mit 3A belastet werden kann und von 3-12V regelbar ist. Sehr praktisch für alle Geräte die weniger als 12V benötigen.
 
Der EXT Ausgang daneben ist für verschiedenes Zubehör gedacht. Ein Umgebungssensor wird mitgeliefert, welcher Temperatur und Luftfeuchtigkeit erfasst. Jedoch kann hier z.B. auch ein zusätzlicher Controller für einen weiteren Schrittmotor angesteuert werden.
 
Zu guter Letzt steht noch einen weiterer 12V Anschluss zur Verfügung, welcher mit 8A abgesichert ist und bei mir einen MiniPC versorgt.
 
Unter dem Strich bietet die Powerbox ausreichend Anschlüsse auch für sehr umfangreiche Setups und hilft den sonst so gehassten Kabelsalat zu verhindern. Alles kann an einem zentralen Punkt angeschlossen werden. Und vom Teleskop geht dann nur noch ein Kabel ab: Die Stromversorgung für die Powerbox und die über sie angeschlossenen Komponenten in meinem Fall.
 
Angeschlossen habe ich:
 
  • Zwo ASI 294MC Pro
  • Zwo ASI 183MC Pro
  • ALCCD 5L-IIm als Autoguider am Sucher ASI
  • 120mm als Autoguider am OAG
  • Zwei Taukappen für Teleskop und Sucher
  • Montierung über USB
  • MiniPC (12V) mit Wlan für die Steuerung
  • Fokusmotor und Handbox
 
Jeder mit ähnlichen und noch umfangreicheren Aufbauten kennt die Probleme mit Kabelsalat und dem zur Bändigung notwendigen Aufwand.
 
 
 
 

 
 
Die Box und ihre Anschlüsse sind sehr hochwertig verarbeitet. Kein Plastik weit und breit. Jeder Anschluss rastet sicher und passgenau ein, nichts wackelt. Das schafft Vertrauen.
Das Netzteil wird mit einem breiten Stecker angeschlossen, welcher nicht ohne weiteres unter Spannung aus dem Anschluss gezogen werden kann. Das ist natürlich ein Pluspunkt bei der Stromzuleitung an der alle Verbraucher hängen.
 
 
 
 

 
 
Aktuell ist die Box bei mir noch mit Kabelbindern an der Prismenschiene befestigt, bekommt aber bald eine passgenaue Halterung, welche sich dank vorhandener Löcher zur Befestigung unkompliziert umsetzen lässt. Pegasus bietet ein passendes Schienensystem an, jedoch lässt sich die Box auch ohne dieses problemlos und sicher befestigen.
 

 
 
 
 
 
 
Der EZY Focus Handcontroller ist eines meiner Highlights, einfach weil er so unkompliziert und intuitiv funktioniert. Ein Dreh am Rad und der Motorfokus folgt dem Befehl. Mit einem kurzen Druck auf den Knopf lässt sich zwischen Fein- und Grobfokus wechseln, beide sind in ihrer Schrittweite stufenlos direkt in der Handbox definierbar. Außerdem ist am oberen Ende eine rote LED eingebaut, welche sich auf Knopfdruck als Taschenlampe nutzen lässt. Diese ist ebenfalls in ihrer Helligkeit einstellbar. Ein großes Display mit roter Beleuchtung zeigt die aktuelle Position beim Fokussieren an.
Ebenfalls mit an Bord sind Umgebungssensoren für Luftfeuchtigkeit und Temperatur, genial!
 
Das absolute Alleinstellungsmerkmal der Powerbox ist jedoch die mitgelieferte Software und die Unity-Plattform als Unterbau. Unity als Zwischenschicht erlaubt es verschiedenen Geräten miteinander zu kommunizieren und bindet somit z.B. den Motorfokus und alle seine Möglichkeiten per ASCOM in andere Programme ein. Über Unity lässt sich daher der Funktionsumfang der Box in diversen anderen Tools nutzen und manipulieren.
 
Die Software der Powerbox selbst ist in verschiedene Tabs eingeteilt.
 
 
 
Das Dashboard zeigt eine grafische Übersicht der aktuellen Umweltdaten und die Werte zum Stromverbrauch.
 
Ein Scheduler auf der rechten Seite ermöglicht es verschiedene Funktionen zu programmieren. Wenn beispielsweise um 23:30 Uhr der 3. USB-Anschluss aktiviert werden soll oder um 5 Uhr morgens alle Stromverbindungen zu trennen sind lässt sich dies hier mit wenigen Klicks festlegen. Intuitiv und völlig ohne Programmierkenntnisse. Viele Routineabläufe lassen sich hier automatisieren und machen den Kopf frei für spannendere Themen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Der Hub-Tab erlaubt die Steuerung der einzelnen Anschlüsse. Jeder Anschluss kann separat bedient und bei Bedarf auch deaktiviert werden. Die Steuerung der Taukappenanschlüsse ist hier ebenfalls zu finden. Wieder kann hier jeder Anschluss individuell geregelt werden und zusätzlich ist eine konfigurierbare automatische Steuerung basierend auf den Umgebungsdaten der Sensoren möglich. Ich habe mittlerweile beide Kappen in dem Modus „Auto“ laufen und freue mich, dass es noch eine Sache weniger gibt, um welche ich mir Gedanken machen muss.
 
 
Der Graph zeigt die aktuellen und vergangenen Werte für Stromverbrauch und Umgebungsdaten übersichtlich an.
 
 
 
 
 
 
 
 
Unter Settings kann definiert werden mit welchen Parametern die Box starten soll. Also zum Beispiel welche USB- und Stromanschlüsse sind beim Start aktiv bzw. deaktiviert. Auch ein Reboot der Box und des externen Anschlusses sind auf dieser Seite möglich.
 
Im Fokus-Tab kann letztendlich der Motorfokus vollständig kontrolliert werden.
Position, Bewegung und Limits lassen sich frei einstellen, eine Backlash-Korrektur ist ebenfalls vorhanden. Es können verschiedene Positionen zum „goto“ festgelegt werden, z.B. wenn man wie ich das Teleskop in verschiedenen Konfigurationen nutzt. Der Fokus zwischen Hyperstarmodus und dem normalen f/10 Einsatz liegen sehr weit auseinander und erfordern normalerweise ein aufwendiges Fokussieren per Hand. Mit dem Motorfokus und der entsprechenden Software beschränkt sich dies nun auf einen Knopfdruck. Die Anzeige der Position wird dabei stets synchronisiert. Es macht also keinen Unterschied, ob man in der Unity-Software, per Handcontroller-Rad oder in einem externen Programm wie z.B. APT per Autofokus Einstellungen vornimmt. Man verliert einfach nicht mehr den Überblick über die aktuelle Position.
 
 
 

 
Motorfokusintegration in APT:
 
 
 
 


Fazit:
 
Halten die Powerbox und das Zubehör ein, was ich mir von den Produkten versprochen habe? Definitiv!
 
Einmal eingestellt beschränken sich die nötigen Eingriffe im Betrieb auf ein absolutes Minimum. Die Taukappensteuerung verrichtet zuverlässig ihren Dienst, der Motorfokus fügt sich unauffällig in den Arbeitsablauf ein und macht was er soll. Aussetzer sind in meinen ersten Monaten Einsatz keine aufgetreten, außer dass anfangs die Verbindung der Unityplattform zur Box einige Male nicht auf Anhieb geklappt hatte. Dieses Problem löste Pegasus mit einem Softwareupdate und es trat danach auch nicht mehr auf
 
Sehr angenehm ist, dass tatsächlich nur noch ein Kabel von meinem Teleskop in Richtung Boden geht. Alles andere ist direkt am Gerät verkabelt und überträgt von dort kabellos an den Hauptrechner. Somit sind die Fehlerquellen auf ein Minimum beschränkt.
Die wertige Verarbeitung schafft Vertrauen. Auch bei tiefen Temperaturen oder hohen Luftfeuchtigkeit gab es bisher keine Aussetzer. Mit anderen USB-Hubs, auch solche in
„Industriequalität“, hatte ich leider andere und negative Erfahrungen sammeln dürfen.
 
Und genau das zeichnet das Gesamtpaket für mich aus. Die Bauteile funktionieren Out-of-the-box wie sie sollen. Die notwendige Konfiguration beschränkt sich auf ein Minimum. Und im Betrieb merkt man in der Regel nichts von ihnen, weil sie zuverlässig und unauffällig ihren Dienst verrichten.
 
Daher meine uneingeschränkte Empfehlung für die Box und das Zubehör.
Meine Antwort in dem anfangs genannten Foren-Thread würde heute auf jeden Fall ebenfalls lauten: -Pegasus Powerbox-.
 
David Schmidt
 

 

Link zu den Pegasus Arikeln:

https://www.teleskop-spezialisten.de/shop/Astrofotografie/Fokussiermotoren-und-Strom-/Datenverteiler:::116_257.html

 

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