Hallo Liebe Sternenfreunde, wieder ist eine Woche rum und heute möchten wir euch Johannes Bock vorstellen.

Hallo Johannes, Wie bist du zu dem Hobby gekommen?

Zuerst muss ich mich herzlichst bedanken, dass ich in eurer Interview-Reihe dabei sein darf. Das ehrt mich wirklich sehr.
Wie bin ich zur Astronomie gekommen? Das ist eine sehr gute Frage, weil eigentlich die Astronomie zu mir gekommen ist. Als ich noch die Schule besuchte sprach mich mein Physiklehrer an, dass er eine neue Arbeitsgemeinschaft gründen möchte - die Astronomie-AG. Mein erster Gedanke "Na komm schaden kann es nicht mal hinzugehen". Es war das Jahr 1996 und unser erstes Thema war die Aufnahme des Hubble-Teleskop der Säulen der Schöpfung. Da war es um mich geschehen und es folgten viele interessante Jahre in der Arbeitsgemeinschaft. In dieser Zeit bekam ich ein ordentliches Fernglas, welches ich heute noch besitze, und sparte für mein erstes Teleskop. 1998 konnte ich mir endlich meinen Vixen Newton auf paralaktischer manueller Montierung leisten. Von da an konnte ich von zu Hause viel öfter visuell beobachten. Dies war auch so für die nächsten 20 Jahre...
2018 im Juli zur Mondfinsternis kam ich dann eher "unfreiwillig" zur Astrofotografie. Meine Frau Nina meinte sie macht jetzt ein Foto vom Blutmond mit dem Handy durchs Okular. Unter Protest meinerseits, das würde nicht gehen, machte sie unser erstes Astrofoto. Ich war absolut hin und weg. Das überstieg meine damalige Vorstellungskraft, denn Astrofotografie war für mich immer unerschwinglich und die Königsdisziplin der Fotografie.
Es kam wie es kommen musste:
Durch die steige technische Entwicklung war des Equipment preislich im erschwinglichen Bereich. Das erste Setup zur Astrofotografie folgte im November 2018 und von da an bin ich, eher gesagt wir, ständig neue Dinge am lernen. Zum Austausch mit Gleichgesinnten bin ich Mitglied der Sternwarte Bad Kreuznach und der Astronomischen Vereinigung Vulkaneifel am Observatorium Hoher List.
2) Welches Equipment verwendest du?
Mein erstes Teleskop zur Astrofotografie ist ein Ritchey-Chretién 6 Zoll mit passenden Reducer. Er ist auch heute noch im Bestand und wurde über die Jahre immer weiter optimiert. Außerdem sind noch 2 Apochromaten am Start, der TSAPOCF80 inkl. 3Zoll Reducer und eine WilliamOptics Blackcat 51 (Redcat in Sonderlackierung). Außerdem nenne ich ein Lunt LS60THa mein Eigen, da auch die Sonne unglaublich faszinierend ist. Die Kameras, die ich besitze, sind alles DSLR, außer für Sonnenaufnahmen (ZWO Asi 178MM). Das Flagschiff ist eine Nikon D810 astrocool von CentralDS, gefolgt von einer Nikon D5500 fullspectrum aus dem Hause Astrolab Service. Für Timelapse steht noch eine Canon 700Da zur Verfügung. Zusätzlich sind auch diverse Filter in unserem Portfolio, z.B. ein IDAS NBZ. Um auch die Milchstraße aufnehmen zu können habe ich noch 2 Objektive mit Festbrennweiten in 24mm und 50mm, beide f1,4 von Samyang.
Hauptsächlich fotografiere ich von unserem Balkon aus, wo eine feste Säule mit einer darauf trohnenden Skywatcher AZ-EQ5 GT pro immer einsatzbereit steht. Für den mobilen Einsatz habe ich noch eine Skywatcher EQM-35 pro. Beide Montierungen wurden von meinem Freund Chris Peter von CG-5 Montierungsservice getunt und tackern wie ein Uhrwerk.
Das dürfte es im Groben sein was ich an Equipment verwende. CLEAR SKIES