Hallo Liebe Sternenfreunde

Heute möchten wir euch den Astrofotografen Manfred Hoppe vorstellen.

Hallo Manfred ,wie bist du zur Astrofotografie gekommen?

Als die Anfrage von Rudi kam, da dachte ich spontan: ausgerechnet ich? Aber warum nicht, gern stelle ich mich in Eurer Themenreihe vor. Mein Name ist Manfred, 68 Jahre alt. Ich bin in der Wedemark, einer Landgegend nördlich von Hannover, zuhause.
Als junger Mensch war die Fotografie meine Leidenschaft. Mit meinem besten Freund immer auf der Motivsuche unterwegs. Dann wurde entwickelt und Abzüge gemacht. Das volle Programm, Schwarz/Weiss, Farbe, Dias. Die ersten bezahlbaren Digitalkameras kamen auf den Markt, eine neue Welt erschloss sich. Mein Freund war damals in den 90er Jahren Inhaber einer Druckerei und eines Belichtungsstudios. Daraus kamen dann die ersten Berührungen mit der Bildbearbeitung mit Photoshop und Corel Foto Paint. Bis ich dann bei einem Pizzaabend durch den 120er Konus Refraktor meines Freundes schaute. Ich war begeistert und hatte ein weiteres Hobby.
Ein Bresser Pluto wurde gebraucht gekauft, schön mit „Wackelmontierung“. Dazu eine Webcam, ein kleiner einfacher Nachführmotor und los gings auf Fotojagd, besser Videojagd, Giotto war als Aufnahmeprogramm erste Wahl. Gefilmt wurde erstmal von Innen, da stand ja der PC. Mond gestackt, bearbeitet und stolz wie Oskar. Dann zog ich um, leider mit dem Flughafen in der Nähe, das war es dann mit Astronomie. Viele Jahre später, kurz vor dem Ruhestand, bin ich dann aufs Land gezogen. Dunkler Himmel! Sterne! Zum Einstieg habe ich spontan einen gebrauchten 120/1000er Refraktor gekauft, und die Begeisterung war wieder da.
die erste Anschaffung war dann eine EQM 35 Montierung mit Goto und Nachführung, die mitgekaufte Montierung war viel zu wackelig, leider das typische Einsteigerset. Erste Versuche folgten, mit einer Planetencam, ASI 290MC, für Videos und Fotos. ich wollte erstmal sehen, ob es wieder Spass macht bevor ich gleich viel Geld ausgebe. Die ersten Teleskoptreffen wurden besucht, schauen, was es so gibt.....So lernte ich dann auch den Astrostammtisch Hannover kennen, mit Astrofreunden, die mich immer wieder gut beraten haben, aber auch Geduld mit meiner störrischen Einstellung haben, zum Beispiel keine Korrekturbilder, und bloss nicht zu lange belichten.
Mittlerweile besitze ich einen Televue 101/540 Genesis SDF, alt aber klasse, den 120er, einen 200er F4 Newton und eine EQ 5 AZ als Montierung. Fotografiert wird mit einer Zwo Asi 294 MC. Alles wird visuell und fotografisch genutzt. Zur Zeit beschäftige ich mich mit dem Farbmanagement, also Bildschirmkalibrierung usw. Ein Muss, wenn man seine Bilder nicht mit falschen Monitorfarben bearbeiten will. Schlusswort? Ich bin kein „Profi“, habe aber Spass an dem Hobby, lerne nie aus.
Mein Tip für die Anfänger, die das hier lesen. Lasst es langsam angehen, plant Schritt für Schritt, immer verbunden mit einer guten Beratung. Es gibt verdammt viel zu lernen, Technik, Aufnahmesoftware und Bildbearbeitung. Und irgendetwas ist immer, nicht aufgeben. Es macht Spass, ich freue mich, nach langer Pause wieder zu diesem schönen Hobby gefunden zu haben. Ach so, die Bilder zeigen eine kleine Auswahl von den ersten Tests bis Heute.
Vielen Dank für das Interview Manfred
Gruss Karl und Rudi