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Leider, leider kann ich meine bisherigen Rezensionen zu diesem Teleskop nicht edieren, deshalb muß ich wohl, ebenfalls leider leider, meine nögigen Ergänzungen in einer Extra-Rezension darbieten.
Die Kurzfassung des bisher von mir Gebotenen: Die Abbildungsqualität ist, nicht nur für den aufgerufenen Preis, überwältigend. Vor 15 Jahren hätte man von soetwas nicht zu träumen gewagt.#
Die mechanische Präzission ist hingegen unter aller Sau. Von der abgebrochenen Schraube der Sucherhalterung habe ich geschrieben. Wie ich inzwischen erfahren habe, sind die sogenannten Crayford-Auszüge bei Synta/Skywatcher allesamt am unteren Ende des Erträglichen. Immerhin habe ich es geschafft, den meinen auch ohne Antwort und Hinweis des Lieferanten halbwegs stabil einzurichten.
Trotzdem macht der Auszug keine Freude. Erstens, und das mußte ich von einem Konkurrenz-Händler erfahren, ist der Auszug für Fotoknipsereien optimiert. Kein Spezialisten hierzu. Der Auszug hat gute 40 mm Weg. Noch Fragen?
Somit hatte ich mich entschieden, einem 400-¤-Teleskop einen (mit Adapter) 400-¤ Okularauszug Baader Steeltrack zu spendieren (ja, die Abbildungsqualität wäre es wert. Von Baader gibt es eiinen entsprechenden M-74-Adapter. Und was passiert? Skywatschels Gewinde sieht aus wie M 74 (das war immer Standard bei Skywatcher), ist aber keines. Also nix mit Verbesserung via Baader Steeltrack.
Mein Fazit: Die Gewinde sind wohl auf einer Maschine geschnitten worden, die in Nordkorea auf dem Flohmarkt erstanden wurden (dort sind sie gelandet, weil die Maßhaltigkeit selbst für Nordkorea zu schlecht war).
Fazit: Ein Gerät, das mit der verbauten Optik ein Brüller hätte werden können, ist wegen der kranken Mechanik zu einem Fall für die Mülltonne geworden. Man kann mir, glaube ich, nicht vorwerfen, alles versucht zu haben, um das Teleskop zu retten, aber wenn nicht einmal die Anschlüsse stimmen, was soll man mit so einem Teil noch machen?
Ich muß meine Bewertung vom 17.7.2022 nach unten korrigieren:
1. Der Auszug tendiert Richtung Murks. In der Waagerechten ist die Funktion ordentlich, mehr nicht. Beobachtung in Zenitnähe: Mit einem 2''-Prisma und einem Nagler, in Summe an die 1,4 kg, rutscht der Auszug bei jedem Mucks nach unten durch, egal wie fest die Arretierungsschraube zugedreht ist.
2. Die Prismenschiene ist lächerlich kurz. Um das Teleskop mit der Ausstattung wie oben genannt halbwegs ins Gleichgewicht zu bringen, ist eine längere Prismenschiene (mit Langlöchern!) vonnöten. Die kann man am hinteren Ende etwas überstehen lassen. Das Teleskop muß, je nach Überstand der Schiene, in den Rohrschellen verdreht werden, um eine Kollisiion mit dem Fokusierknopf zu vermeiden.
3. Von den acht Inbusschrauben an der Unterseite des Auszugs war mindestens eine dermaßen locker, daß sie kurz vor dem Herausfallen war.
4. 1,25''-Okulare (wenn's mal besonders leicht sein soll) lassen sich im 1,25''-Prisma nicht in den Fokus bringen. Laut Händer "nicht für 1,25'' gerechnet''. Es hätte gereicht, den Auszug zwei Zentimeter länger zu machen, Platz ist vorhanden. Freundlicherweise hat mir Herr Kloß eine Verlängerung zum Einkaufspreis überlassen.
Fazit: Zusammen mit dem in der vorherigen Besprechung genannten Murks baut das Teleskop doch bedenklich ab. Man hat den Eindruck, daß sich der schinesische Konstrukteur Mut angetrunken hat und dann munter ans Einsparen ging.
Das Teleskop dient als kleines und leichtes Reiseteleskop. Aufgesattelt wird es in der Regel auf Vixen Porta II, bestückt mit Televue Panoptic 35 mm, Televue Nagler 22 mm, Pentax SW 14 mm sowie Leica-Vario 7 mm-22 mm. Dies sind gute Kombinationen und perfekt für das Einsatzgebiet geeignet.
Die optische Leistung ist gut, Sterne kreisförmig, keine Abbildungsfehler, die über die kurze Brennweite hinausgehen. Insgesamt wäre die Schulnote 2+ und hier vier Punkte.
Der Korpus selbst ist ebenfalls gut bis sehr gut, schön ist, daß die Taukappe zum Aufschrauben ist und nicht zum Schieben (die funktionieren alle nicht richtig oder nicht lange richtig).
Nicht ganz auf der Höhe ist der Fokussierer. Besonders der Feineinstellungsknopf aus Plastik fällt negativ auf, bisher haben die Schinesen das immer aus dem Vollen gefräst. Auch die Bedienung kann nicht ganz befriedigen, wir wurde eindeutig am falschen Platz gespart. Man kann aber damit leben.
Der nächste Punkt allerdings bezeichnet einen unglaublichen Murks: Die Schraube, welche die Aufnahme für den Sucher am Tubus fixiert, ist ein Krüppel von genau drei Gewindegängen. Da die Sucheraufnahme auch eine gewisse Dicke hat, wird diese mit gerade einmal einem halben bis einem einzigen Gewindegang am Tubus fixiiert. Von außen sieht man das natürlich nicht. Was als nächstes passiert, kann man sich denken: Bei der leisesten Bewegung verabschiedet sich die Schraube aus dem Tubus. Schön, wenn das teure Sucherfernrohr samt teurem Okular aus 1,5 Metern Höhe auf den Boden knallt.
Sehr geehrter Herr Kloß,
ich betreibe den kleinen Sky-Watcher ausschließlich im 1.25 Zoll-Modus mit Okularen von Baader Classic Ortho,
sehr gute Schärfe am Mond und Planeten.
Weiter benutze ich NED-Okulare von TS sowie einen Premiumzenitspiegel von Omega.
Bin mit dieser Kombination sehr zufrieden.
Mit freundlichen Grüßen
H.F.
Diesen Artikel haben wir am 15.02.2018 in unseren Katalog aufgenommen.
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